Über den Charme, den wunderbaren Artstyle und Soundtrack, das geniale Characterdesign und all the love für dieses Spiels müssen wir wohl kaum mehr reden, das habe ich bereits zur Genüge als es noch um den ersten Teil ging. Oder?
Was hat es nun mit dem zweiten Teil von Life is Strange auf sich? Wie passt er ins Bild, nachdem wir alle nicht so wirklich an eine Fortsetzung der Reihe geglaubt haben? Die Fanbase war außer sich, als das Entwicklerstudio Dontnot und Deck Nine quasi aus dem Nichts heraus Life is Strange - Before the Storm ankündigte. Ehrlich gesagt hatte ich nie mit einer Fortsetzung gerechnet und wollte auch keine, denn die Geschichte des Spiels war so wunderbar rund und abgeschlossen, dass jedes wieder Aufwiegeln die Atmosphäre zerstört hätte. Umso glücklicher war ich daher, als ich hörte, dass es ein Prequel geben soll. Wir spielen aktuell also die Vorgeschichte um Chloe und Rachel - in der Rolle der Chloe - statt zu sehen, wie es nach all dem weiter gehen könnte. Und das ist, einfach gesagt, perfekt.
Gemeinsam mit Chloe besuchen wir ein Konzert in einem alten Sägewerk. Joyce hätte uns niemals gehen lassen, aber rebellisch wie Chloe ist, sind wir natürlich trotzdem dort, an dem Ort an dem Chloes und Rachels Geschichte beginnen soll. Denn obwohl die beiden Blackwell besuchen, hatten sie bisher kaum etwas miteinander zutun. Warum auch. Chloe die Außenseiterin und Einzelgängerin, das Mädchen das nach dem Verlust ihres Dads von der Bahn driftete und die beliebte und talentierte Rachel, die im Theaterclub mitmischt. Was sollten diese beiden schon gemein haben. So denkt zumindest Chloe und man bekommt fast die feels eines Highschool Settings, in dem sich der oder die Prota nicht an den beliebten Schwarm heran traut. Sind die Spekulationen, die wir seit Episode 3 haben wahr?
Nachdem wir also Stress mit ein paar Typen auf dem Konzert haben - wie könnte es anders sein, bei Chloes großer Fresse - und die mysteriöse Heldin Rachel Amber uns aus der Klemme hilft, beginnt ein rasantes Abenteuer, voller Rebellion, Freiheit und Gefühlen. Wie bereits unsere Reise mit Max schafft auch Before the Storm eines auf den Punkt: uns Mitreißen und Begeistern.
Zwar spielt sich das Prequel durch Chloes Art und das Fehlen der Rewind-Funktion etwas anders, doch das Gefühl mittendrin zu sein, ist das Gleiche. Im Austausch für die Zeitmanipulation erhalten wir hier Chloes Gabe Leute in Grund und Boden zu argumentieren, was zugegeben unheimlich Spaß macht. In mehreren steps können wir unserem Gegenüber verschiedene Sprüche an den Kopf werfen, die entweder dazu führen, dass wir die Person einschüchtern und gewinnen oder aber das Wortgefecht verlieren und ziemlich blöde dastehen. Wie im echten Leben halt. Das eröffnet uns unterschiedliche Möglichkeiten das Geschehen zu lenken und ans Ziel zu kommen.
Ein Feature das mir persönlich besonders gut gefällt und ebenfalls mit Chloes rebellierender Art zusammenhängt, sind die Graffiti. Während Max noch diverse malerische und abstruse Momente mit ihrer Kamera festhielt, sucht sich Chloe einfach die perfekten spots um geniale Sprüche oder Karrikaturen zu hinterlassen. Dabei dürfen wir uns sogar noch zwischen zwei Themen entscheiden und allein das gibt mir einen enormen Anreiz das Game zwei Mal durchzuspielen, einfach um alle Tags mal gesehen zu haben.
Darüber hinaus wurde hier an so viele liebevolle Kleinigkeiten gedacht, dass man sich fast in die eigene Schulzeit zurückversetzt fühlt. Während Chloe sich alle zu erledigenden Dinge aka Questziele auf die Handfläche schreibt, haben wir erstmals die Möglichkeit unser Outfit zu ändern. Besitzer der Deluxe Edition erhalten dafür (neben einer kurzen Bonusepisode) sogar exklusive Outfits, von denen eines unserer (ehemals) besten Freundin Max huldigt. Außerdem können wir an einer Pen and Paper Runde mit den Campusnerds teilnehmen, was absolut zu empfehlen ist. Dieses kleine aber feine Spiel im Spiel macht nicht nur Spaß sondern gleichzeitig Lust auf richtiges P&P mit Freunden und ist sogar relativ nahe an den Regeln gehalten, wenn auch vereinfacht.
Es macht ungeheuren Spaß das Leben und die Freundschaft der beiden Mädchen zu verfolgen und wachsen zu sehen, ihnen bei ihren Problemen zur Seite zu stehen und mit ihnen zu lachen. Der ausbleibende paranormale Teil den die Rewindfunktion mit sich brachte, gibt dem Spiel dabei einen ganz neuen Charme und führt uns noch tiefer in die Abgründe der Teenager Psyche.Außerdem macht das Wissen um die Endgültigkeit Entscheidungen nun noch schwieriger denn je. Zusammen mit einer jetzt schon packenden Geschichte und einem fiesen cliffhanger, freue ich mich einfach nur die nächste Episode zu starten.
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