Armello ist ein Indiegame, das über Kickstarter finanziert und 2015 dann veröffentlicht wurde. Über Steam ist es für knapp 20€ erhältlich, außerdem erhält es regelmäßig Updates und DLCs, die neue Charaktere, Skins und ähnliches enthalten. Doch worum geht es bei dem Spiel?
Der König ist der Fäule und damit dem Wahnsinn verfallen. Er erlässt hirnrissige und grausame Beschlüsse, die seine Untertanen quälen. Doch die Fäule hat nicht nur seinen Charakter vergiftet, sondern treibt ihn auch mit jeder Runde dem Tod ein Stück näher.
Als Angehöriger eines der (aktuell) vier Klans – Ratten, Hasen, Bären oder Wölfe – müssen wir nun versuchen, den König zu stürzen und selbst den Thron zu erklimmen, um dem Volk den Frieden wiederzubringen.
Dabei bedient sich Armello an gängigen Abläufen einiger Brett- und Kartenspiele. Die Map ist in Sechsecken aufgebaut, wovon jedes ein anderes Gebiet mit anderen Eigenschaften darstellt. So gibt es:
- Ebenen
- Wälder in denen wir bei Nacht unsichtbar sind
- Sümpfe die uns Leben abziehen
- Berge die einen zusätzlichen Aktionspunkt erfordern, um sie zu erklimmen
- Steinkreise die uns heilen
- Verliese die Schätze und Gefahren für uns bergen
- Städte die wir einnehmen können, um Gold aus ihnen zu beziehen.
In der Mitte der Karte thront der Palast des Königs, den es einzunehmen gilt.
Jeder Charakter hat eine eigene Zusammenstellung an Statuswerten, von denen es vier Stück gibt:
- Körper gibt das maximale Leben an
- Kampf gibt die im Kampf verfügbaren Würfel an
- Verstand gibt die maximale Anzahl Handkarten an
- Geist gibt die maximale Magiemenge an
Zu Anfang jeder Runde zieht jeder Spiele Karten, bis er die Anzahl seines Versstands erreicht hat (5 Verstand = 5 Handkarten). Karten kosten entweder Magie oder Gold. Es gibt drei verschiedene Kartenarten:
- Kampfkarten enthalten ausrüstbare Gegenstände und Heilung
- Magiekarten enthalten ebenfalls Heilung sowie buffende und nerfende Zauber, die auf Felder oder Kreaturen gespielt werden können
- Schwindeleikarten, die einem helfen andere Spieler zu hintergehen oder Pakte mit ihnen einzugehen
Ein Zug besteht aus drei Aktionspunkten, die genutzt werden, um seinen Helden zu bewegen. Neben diesen drei Schritten können beliebig viele Karten ausgespielt werden, solange man sie sich leisten kann natürlich.
Um zu siegen, gibt es wiederum vier Möglichkeiten:
- Den König im Kampf besiegen
- Den König im Kampf besiegen, während man selbst mehr Fäule hat als er
- Vier Geistersteine erlangen und in den Palast tragen, um den König damit zu läutern
- Das höchste Ansehen innehaben, wenn der König stirbt
Geistersteine können durch Aufgaben erhalten oder in Steinkreisen gefunden werden. Ansehen wiederum erhält man für das Töten von Mitspielern oder Flüchen, Kreaturen der Fäule, die nachts erscheinen.
Der Ablauf des Spiels ist zu Anfang ein wenig verwirrend, was sich aber nach zwei bis drei Runden legt. Wenn man erst einmal im Prinzip drin ist, hat Armello erschreckendes Suchtpotential, besonders dann wenn man es mit Freunden Spielt. Vier Leute können gemeinsam spielen. Hat man keine drei Kollegen zur Hand, sucht das Spiel nach random Mitspielern, die dann der Partie beitreten.
Besonders die Intrigen gegenüber den Mitspielern sind hier sehr reizvoll. Du magst einen anderen Helden nicht? Kein Problem. Setz einfach ein Kopfgeld auf ihn aus und er wird gejagt. Dein Kollege ist im Begriff zu gewinnen und steht schon im Palast kurz vor dem Angriff? Lass doch ein paar Blitze auf ihn regnen, dann wird er schon sehen. Du brauchst Gold? Schließ doch einen Pakt und klau es deinem Mitspieler. Die Möglichkeiten sind facettenreich und ärgerlich gleichermaßen.
Wenn wir uns allerdings nicht streiten, sondern helfen möchten, gibt es auch dafür die nötigen Karten. Heilung und Buffs sind auch auf andere Helden anwendbar und Pakte können auch beiden Vertragsmitgliedern Gold bescheren. Doch wo liegt das schon der Reiz?
Neben dem eigentlichen Spiel an sich haben sich die Entwickler noch andere Kleinigkeiten ausgedacht, um die Spieler zu belohnen und den Reiz zu erhalten. Alle im Spiel verfügbaren Karten sind Sammelobjekte, die in einer Galerie aufgelistet werden. Außerdem erhält für jedes Online-Match eine Truhe oder den dazu passenden Schlüssel. Diese Truhe enthalten verschiedene Würfel, die wiederum im Spiel ausgewählt werden können. Ein toller Ansporn für Sammlerherzen und die Ehrgeizigen unter uns, die 100% erreichen möchten.
Dabei sehen die Würfel teilweise auch noch richtig gut aus und geben uns ein leichtes Triumphgefühl, wenn wir sie in einem Spiel anwenden und so allen anderen präsentieren können.
Auch die Artworks der Karten und Figuren sind sehr liebevoll gemacht. Der Stil ist dabei nicht realistisch gehalten sondern orientiert sich an vereinfachten aber bewegten Comicdarstellungen, die einfach nur zum Verlieben sind.
Mir gefällt Armello wahnsinnig gut und das obwohl ich abgesehen von Pokémon – das auch schon grenzwertig ist – keine rundenbasierte Spiele mag. Mich stört einfach das Warten auf Mitspieler, die nebenbei noch Kaffee kochen und Pizza in den Ofen schieben. Aber dieses Game hat eine magische Anziehungskraft auf mich. Der Reiz Würfel und Karten zu sammeln ist enorm, gerade weil die Würfel so unheimlich gut aussehen und die zufällig generierten Karten und Aufgaben sorgen für immer neue spaßige Runden. Wenn ihr ein paar Euronen übrig habt, kann ich euch dieses Spiel nur wärmstens empfehlen.
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